Spielen, Experimentieren und Staunen
Im Februar 2016 wurde im ersten Stock des Ars Electronica Centers das Kinderforschungslabor für Kinder von 4 bis 8 Jahren eingerichtet, ein eigener Bereich zum Experimentieren, Basteln und Forschen. „Das Spiel ist die höchste Form der Forschung“, dieses Zitat von Albert Einstein begrüßt die Besucher gleich zu Beginn. An jedem Wochenende, an Feiertagen und in den Ferien ist das Kinderforschungslabor für Familien geöffnet und führt die kleinen Besucher spielerisch an die Themen des Museums heran. Was in anderen Bereichen des AEC auf komplexere Art gezeigt wird, wird hier spielerisch vermittelt. Das Forschen mit einem Auflichtmikroskop etwa, das Gestalten in 3-D, das Generieren von Tönen über den eigenen Körper oder einfaches Programmieren für Kinder, ...
Beim Betreten des Museums ist aber für viele kleine Besucher nicht gleich das Kinderforschungslabor interessant, sondern zuerst das Pickerl, das alle Besucher aufs Leiberl geklebt bekommen, oder das ungewohnt hohe Museumsgebäude – oder auch das Zieh-Seil im Foyer, mit dem Kinder und Erwachsene ihre Kräfte messen können. Das Ergebnis von „Schwächling“ aufwärts wird auf einem Screen angezeigt. Ein „Hau-den-Lukas“ auf Museumsniveau also, das allerdings wirklich ganz schön schwer geht. Nach dem Muskelspiel geht es nun aber hinauf in den ersten Stock.
An elf Stationen kann hier gespielt und ausprobiert werden. Mehrere Guides stehen den Kindern zur Seite, wenn sie Fragen haben, Hilfe brauchen oder selbst gestaltete Sticker ausdrucken wollen.
Eine der auffälligsten und zugleich auch eine der beliebtesten Stationen ist „BeeBot“: zwei ferngesteuerte Bienen, die ihre Bahnen auf dem Boden ziehen. Hier werden spielerisch erste Vorstufen zum Programmieren vermittelt. Die gelben Bienen mit Knöpfen auf ihrem Rücken können so vorgesteuert werden, dass sie dann möglichst richtig das Labyrinth auf einer stilisierten Blumenwiese auf dem Boden abfahren.
(c) Martin Hieslmair
In einer besonders gemütlichen Ecke des Kinderforschungslabors mit großen Sitzsäcken halten sich die Kinder am längsten auf: Hier steht einerseits ein großer Tisch zum Kreativsein, der alles zum Basteln und Gestalten bereithält was man brauchen kann: Uhu, Papier, Stifte, Pfeifenputzer, Folien, Klopapierrollen und und und. Dabei entstehen – vielleicht auch inspiriert vom Museum – oft Raketen, Marsmännchen oder moderne Gebäude, die am Boden ausgestellt sind. Hier kann in entspannter Atmosphäre wirklich nach Herzenslust gebastelt und gemalt werden.
(c) Martin Hieslmair
Zwei Schritte weiter können mit einem Auflichtmikroskop die unterschiedlichsten Dinge unter die Lupe genommen werden und in 50facher Vergrößerung auf dem Bildschirm angesehen werden. Vom Tannenzapfen über Münzen oder Steine bis zur eigenen Kleidung oder den Haaren wird von den Kindern alles genauestens untersucht.
Zwei Musikstationen faszinieren auch die mitkommenden Erwachsenen: Bei „Freqtric Drums“ ist es sogar spannender, wenn mehrere Menschen es ausprobieren. Jeder hält sich mit einer Hand an dem unscheinbaren Holzgerät fest, mit der anderen kann der Mitspieler berührt werden – und bei jeder Berührung von Hautstellen ertönt ein Geräusch. „Otamatone“, ein von einer japanischen Künstlergruppe entwickeltes Instrument, sieht aus wie eine sprechende Musiknote – wennman über ihren Hals streicht, erklingen höhere und tiefere Töne.
Bei „Makey Makey“ werden Alltagsgegenstände wie eine Topfpflanze oder ein Löffel zu Tonträgern. Dafür muss eine Hand aufgelegt werden und mit der anderen der Stromkreis geschlossen werden – dann ertönt Klaviermusik oder Sounds aus dem Weltall oder von Raketenstarts.
Beim Sticker Modeller kann am Bildschirm gezeichnet werden, das Programm spiegelt die Bilder, die dann als Sticker ausgedruckt und mit nach Hause genommen werden können. Spannend ist dabei auch, von Herzen, Bäume oder Menschen nur die Hälfte zu zeichnen, dann zu spiegeln oder sie auch in der 3D-Ansicht rotieren zu lassen.
Ein 3-D-Drucker steht auch im Kinderforschungslabor, der wird allerdings vor allem für die Besuche von Kindergarten- und Schulgruppen genützt, die hier dreidimensionale Objekte aus einer Art Salzteig herstellen.
Hinter einem schwarzen Vorhang am Boden geht es in die Lichtspielbox, einen dunklen niedrigen Raum, den nur Kinder oder sehr gelenkige Erwachsene betreten können. Hier werde mit einer Taschenlampe Licht- und Schattenspiele gemacht, einige Kinder sind hier auch schon eingeschlafen, erzählt der Vermittler, der durch die Ausstellung führt.
In der „Teilbar“ können mitgebrachte alte Stofftiere gegen andere getauscht werden, und am Basteltisch repariert, umgestaltet oder verschönert werden.
Linzerkind-Tipp:
Das Kinderforschungslabor ist wirklich eine Empfehlung! Man kann es mal zwischendurch besuchen, oder hier auch gut einen halben Tag verbringen. Vor allem gibt es auch bei mehrmaligem Besuch immer wieder etwas Neues zu entdecken. Gerade die Basteltische, die Mikroskop-Station oder der Sticker Modeller sind besonders schöne Plätze zum Entspannen und Selbst-Kreativ-Sein nach einer Museumstour, bei der Eltern und Kinder auch miteinander etwas erleben können. Zum Pausieren eignet sich das Restaurant Cubus im obersten Stock des Museums.
Gleich neben dem Kinderforschungslabor befindet sich die Ausstellung „Raumschiff Erde“, auf der unter anderem ein sich am Boden drehender Globus oder ein Reliefmodell der Voralpen die Kinder fasziniert.
(c) Martin Hieslmair
Im Untergeschoß des AEC ist es vor allem die Prix-Werkstatt, die viel für Kindergarten- und Volksschulkinder bereithält: Auf dem „Visual Drumset“ können Kinder mit Kopfhörern auf einem großen Schlagzeug spielen, von außen ist davon aber nichts zu hören. In einer Greenbox mit unterschiedlichen Hintergründen kann man Fernsehstudio spielen und einzelne Körperteile verschwinden lassen.
Im Ars Electronica Center gibt es auch regelmäßig Familientage mit Führungen und kindgerechten Vorführungen im Deep Space. Die nächste Family Days finden am 17. Und 18. Dezember statt, nähere Infos gibt es hier.
Info:
Kinderforschungslabor für 4- bis 8-Jährige
im Ars Electronica Center Linz
Öffnungszeiten: Samstag, Sonntag, Feiertag 10 bis 17.30 Uhr
Während der Weihnachtsferien 2016/2017 zusätzlich:
27. bis 30. Dezember 2016, 9.30 bis 16.30 Uhr
3. bis 6. Jänner 2017, 9.30 bis 16.30 Uhr
Eintritt (gilt für das ganze Haus):
Familien mit Familienkarte: 17 Euro für Eltern mit Kindern, 8,50 Euro für einen Elternteil mit Kindern
Familien ohne Familienkarte: 19 Euro für Eltern mit Kindern, 9,50 Euro für einen Elternteil mit Kindern
Freier Eintritt für Kinder bis 6 Jahre
Erwachsener: 9,50 Euro (ermäßigt 7,50 Euro)
Jahreskarte: 30 Euro