Eine Maus aus Italien entdeckt die Musik
Auf einem Lastwagen mit Obst, Gemüse und Salat ist die kleine Topolina von Italien nach Österreich gekommen, so beginnt die Geschichte der kuschligen Musikmaus. Sie fand sich in einer schwarz-glänzenden Kiste wieder - dem Klavier der Pianistin Maki Namekawa. Seitdem entdeckt Topolina die Welt der Musik und ist auf den Bühnen der Konzertsäle zuhause.
Der Posaunist Albert Landertinger ist der „Vater“ der Musikmaus, sein musikpädagogisches Projekt für Kindergartenkinder „Topolina“ geht nun schon in das sechste Jahr. Landertinger, der am Brucknerorchester für die Musikvermittlung zuständig ist und auch die „Move on“-Konzerte für Kinder und Jugendliche gestaltet, wollte ein Format für Kinder von 3 bis 6 Jahren schaffen. So wurde Topolina, die Musikmaus mit dem italienischen Akzent und ihren neugierigen Fragen geboren. Der Start erfolgte 2011 parallel am Landestheater Linz und im Wiener Musikverein mit Topolina, Maki Namekawa und Albert Landertinger, mittlerweile läuft das 22. Programm mit immer wechselnden Solisten, und die dritte Topolina-CD „Topolina macht Wetter“ wird präsentiert.
In ihren sechs Jahren auf den Bühnen der Konzertsäle hat Topolina schon einiges erlebt: Sie hat Klavier gelernt, Pizza gemacht, eingekauft, sie ist auf Tournee gegangen, hat „Aua gehabt“, sie hat gelernt, wo die Töne herkommen, Tanzen und Singen entdeckt.
Albert Landertinger und Maki Namekawa mit Topolina. (c) Christian Herzenberger
Durch die Programme führt „Alberto“ Landertinger mit unterschiedlichen Solisten des Brucknerorchesters. Die Musikmaus ist als Handpuppe mit rosa Schleife mit dabei, ihre Texte schreibt Barbara Michel. Die jeweils aktuelle Geschichte wird in ein bunt gemischtes Musikprogramm eingebettet. „Mir ist die Gleichwertigkeit von Musik wichtig“, sagt Albert Landertinger im Gespräch mit Linzerkind. „Es soll keine Ehrfurcht vor der Klassik geben, manches wird auch gekürzt. Die Klassik wird gemischt mit Pop, Jazz und Kinderliedern.“ Kinder seien ein großartiges Publikum, sehr direkt und offen für jede Art von Musik. „Man muss für Kinder richtig gut spielen“, sagt Landertinger. „Nur Topolina alleine wäre nicht genug.“
Topolina und Albert Landertinger sind nach so vielen Jahren ein eingespieltes Team, wenngleich sie in Wahrheit der Star ist. „Sie wird nach den Konzerten von den Kindern abgeknutscht“, erzählt Landertinger. Die Maus ist mit den Kindern auf einer Ebene und erreicht sie in ihrer Lebenswelt: „Man muss in der Welt der Kinder andocken, sonst erreicht man sie nicht. Dank Topolina muss aber nicht ich die kindliche Ebene machen. Ich kann Erwachsener bleiben, und Topolina ist frech und kann blöde Fragen stellen.“
Ohne Zeigefinger lernen die Kinder in den Programmen viel über Musik und können auch selbst aktiv werden. Zwischen den von den Solisten gespielten Stücken gibt es immer wieder Kinderlieder zum Mitsingen.
Auf der aktuellen CD „Topolina macht Wetter“ errichtet Topolina eine Wetterstation im Apfelbaum, die Kinder begleiten sie durch die Jahreszeiten. Neben Vivaldis „Vier Jahreszeiten“, Werken von Fritz Kreisler und Franz Lehár sowie mexikanischer Volksmusik gibt es auch viele Lieder, die die Kinder aus dem Alltag kennen: „He ho, spann den Wagen an“ oder „A a a, der Winter, der ist da“ werden von Kindern des Kinderchors des Landestheaters gesungen. „Die Eltern schätzen das sehr, dass hier kein Tölzer Knabenchor oder die Florianer Sängerknaben singen, sondern authentische Kinderstimmen. Wobei sie schon wirklich sehr gut singen“.
Bei der Gestaltung des Musikprogramms denkt Albert Landertinger aber auch sonst an die Eltern: „Die Erwachsenen müssen auch was davon haben. Die CD geht ja mit auf Urlaub und die Eltern müssen sie sich oft 15 Mal hintereinander anhören, es soll auch ihnen eine Freude machen.“
Termine:
Ab 21. Oktober 2017 sind Topolina und Albert Landertinger mit der Produktion "Topolina am Mond" wieder im Musiktheater zu Gast. Alle Termine und Bestellmöglichkeiten gibt es unter diesem Link.
CD: Albert Landertinger präsentiert „Topolina macht Wetter“
Albert Landertinger: Stimme, Posaune, Percussion
Josef Herzer: Violine
Bernhard Walchshofer: Akkordeon, Gesang
José Antonio Cortes Cortéz: Kontrabass, Jarana, Gesang
Barbara Michel: Stimme Topolina, Dialoge
Ab 3 Jahren, Preis 7,90 Euro
Erhältlich u.a. im Kulturkaufhaus Pirngruber
Mehr über Topolina gibt es auf ihrer Facebook-Seite: www.facebook.com/ciaotopolina und auf diesem Youtube-Video.